Die fundamentale Illusion, der wir alle verfallen sind, ist die, dass das “Ich” vom Rest des Universums getrennt sei. Das ist unser aller Ausgangspunkt: Da bin ich, und dort sind die Anderen und das Andere. Und auf dieser Basis spielen wir drei Spiele. Zuerst ein räumliches: Ich gegen die Umwelt. Dann auch ein persönliches: Ich gegen die Anderen. Und schliesslich ein zeitliches: Ich gegen die Uhr. Und alle diese Spiele basieren auf dieser einen Illusion. Denn in Wirklichkeit ist es ganz anders: Ich bin nicht nur ein Teil des Ganzen, sondern ich bin das Ganze! Wenn ich meinen Arm ausstrecke, muss sich das Universum an dieser Stelle einziehen.
Das bedeutet für das “räumliche” Spiel: Ich BIN das Universum! Mein Hirn baut die unzähligen Neuronenverbindungen nur in der Interaktion mit der Umwelt auf. Mein Körper funktioniert nur, wenn ich die Luft der Umwelt einatmen kann. Meine Sinnesorgane machen nur dann Sinn, wenn sie Wellen aus der Umwelt aufnehmen und interpretieren können. Kurz: Man kann mich gar nicht von der Umwelt trennen.
Das bedeutet für das persönliche Spiel: Ich MIT den Anderen. Der Mensch als soziales Wesen kommt zu seiner Persönlichkeit nur in der Interaktion mit anderen Menschen. Säuglinge, mit denen nicht gesprochen wird, sterben.
Und das bedeutet für das zeitliche Spiel: Ich bin nur JETZT. Es gibt nur die Gegenwart, es gibt nur diesen einen Augenblick. Die Vergangenheit ist bloss eine vergegenwärtigte Erinnerung. Sie hat uns das gelehrt, was wir benötigen, um in der Gegenwart zu blühen. Und die Zukunft ist eine vergegenwärtigte Idee.
Das wirkliche Spiel heisst also: Ich bin es jetzt.